Ziele des Projekts FALINAR
Ziel des Projekts ist die wegen bisher fehlender, adäquater Materialien erforderliche nachhaltige Entwicklung der fachsprachlichen Kommunikation im Reiseverkehr für die mit den deutschsprachigen Ländern eng kooperierenden Partnerländer unter Einschluss der medizinischen, sicherheits- u. umweltpolitischen Aspekte. Die Studierenden im Bereich Reiseverkehr sollen unter Nutzung moderner Medien befähigt werden, die in Europa gegebenen Möglichkeiten besser als bisher zu realisieren.
Das Projekt befasst sich unter Einschluss technologiegestützter Modularisierungskonzepte mit der Vermittlung der aktuellen fachsprachlichen Kommunikation im Reiseverkehr. Im Vordergrund steht die Produktion der Konzeption u. Materialien für die kurz- (Dozenten/Tutoren) u. langfristigen Zielgruppen (Studierende) u. Multiplikatoren, berufliche Organisationen/Stakeholder in Gestalt einer modernen Blended-Learning-Plattform.
Wie sich aus Darstellungen zu den Zukunftstrends des Reiseverkehrs ergibt, sind die hier zu lösenden Probleme komplex u. vielfältig. Dies hat verschiedene Ursachen, die man mit der Überalterung in modernen Industriestaaten, mit dem aktuellen Incoming- u. Outgoing-Tourismus, dem Senioren-, Gesundheits-, Wellness- u. barrierefreiem Tourismus, kombinierten Angeboten der Tourismus- u. Pflegebereiche in Verbindung bringen kann. Die fachsprachliche Ausbildung von Studierenden des Reiseverkehrs muss diese Aspekte unbedingt enthalten u. dieser Komplexität u. Vielfalt Rechnung tragen, um der Wechselwirkung zwischen Ausbildung u. späterer Berufspraxis Nachhaltigkeit zu verschaffen. Aus unserer Sicht sollen die 3 o.g. Aspekte in der universitären fachsprachlichen Ausbildung Beachtung finden, die traditionelle Aspekte in Lehr- u. Lernstudienplänen (Gastronomie, Hotellerie, Management, Marketing) maßgebend erweitern.
Es ergibt sich die Notwendigkeit, die erwähnten Aspekte einschließende Sprachcurricula zu erarbeiten, da diese Aspekte kaum in traditionellen Print- u. Online-Medien für den Fachdeutschunterricht zur Verfügung stehen. Gerade der mit medizinischen Problemen der Touristen befasste Wellnesstourismus muss aber entsprechende Angebote erhalten, da er häufig, v.a. sprachlich ungenügend auf seine Zielgruppe vorbereitet ist. Hier geht es vornehmlich um die Patientenkommunikation, die in allen Umfragen – auch bei den Zielgruppen - als Bedarf an erster Stelle steht. Auch die Beachtung sicherheitspolitischer Aspekte ist angesichts der angestiegenen Onlinebuchungen unverzichtbar. Die Bedeutung von sicherem Reisen nimmt zu, von der Buchungsentscheidung bis hin zur Erwartung der Kunden an Reiseveranstalter vor Ort. Deshalb wird die Risikokommunikation zukünftig neue Funktionen übernehmen müssen (Risikovorsorge, bewusster Umgang mit Risiken). Dies betrifft Reisehinweise u. -warnungen durch öffentliche Stellen, Reiseführer, die direkte Beratung von Reisenden durch Reiseveranstalter und dergleichen.
Bei traditionellen Tourismusarten u. neuesten Trends (Bergsport-, Wassersport-, Erlebnis- u. barierrefreier Tourismus, Wellness) u. bei touristischen Angeboten (Sicherheit der Online-Angebote von kleinen u. mittelgroßen Online-Reisebüros, Versicherungsverträge, Sicherheit u. typische Probleme auf Reisen u. vor Ort, Werbekatalogsprache) müssen horizontale u. vertikale Schnittstellen beachtet werden, wo fachsprachliche Angemessenheit von touristischen Angestellten verlangt wird.
Schließlich sind auch die Wechselbeziehungen zwischen Umwelt u. Reiseverkehr nicht gleichgewichtig, da dieser weit mehr von der ökologischen Umwelt profitiert als umgekehrt. Zwar können positive Wirkungen des Tourismus auf die ökologische Umwelt angeführt werden, doch überwiegen die Gefahren negativer Folgen für die Ökologie, weil Natur- u. Umweltpotenziale der Destination durch die touristische Entwicklung belastet oder verbraucht werden. Reisende legen immer mehr Wert auf Natur u. Natürlichkeit u. möchten Erholung u. Freizeit verstärkt in der Natur genießen. Outdoor- u. Sportaktivitäten sowie Wellnessreisen werden zunehmend nachgefragt. Seit einigen Jahren zeigt sich dieser neue Trend auch in Bereichen wie Bio- u. Ökoprodukte sowie Naturheilverfahren.
Aus der Beschreibung ergibt sich, dass eine Erarbeitung neuer Lerninhalte in Form von Curricula u. deren Umsetzung in eine Online-Lernplattform angebracht ist, damit sich Studierende während ihrer fachsprachlichen Ausbildung damit auseinandersetzen u. die Inhalte in ihrer Berufspraxis anwenden können. Schließlich soll ein Beitrag zur lebenslangen Erwachsenenbildung u. beruflichen Bildung zwecks Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit sowie zur europäischen Integration geleistet werden.
Aufgaben/Produkte
Struktur u. Organisation der Projektarbeit sind durch die enge Verzahnung von Recherche, Produktentwicklung/- optimierung, Erprobung u. Valorisierung der Produkte gekennzeichnet u. durch die folgenden zu lösenden Aufgaben/ Produkte bestimmt:
• Projektrelevante Recherchen zu den Schwerpunkten des Projekts (vorrangig zu Produkten/Materialien) in den Partnerländern u. deren Publikation
• Entwicklung eines einheitlichen methodisch-didaktischen Konzepts der Kurse; Festlegung der Themen für die programmierten u. Präsenzübungen
• Erarbeitung je eines Dozenten-/Tutorenhandbuches pro Sprache mit Lehrszenarien für die Arbeit mit den BL-Kursen
• Erarbeitung des mehrsprachigen interaktiven, tutoriellen Blended-Learning-Webportals mit Handbüchern, programmierten u. Präsenz-Übungen, Videos, Audioaufnahmen, Anleitungen, Glossar, ECL-Tests, Podcasts/Videocasts, Wikis, Links, Quiz, Online-Umfragen, Formularen, Statistiken, Blogs, Fotogalerien bzw. einen YouTube-Kanal zur aspektbezogenen Fachkommunikation
• Erarbeitung einer differenzierten internen Projektseite (Intranet) zur internen Kommunikation in Form einer Kommunikationsplattform
• Sicherung der Valorisierung/Nachhaltigkeit durch einen Valorisierungsbeirat u. Valorisierungsworkshops sowie -konferenzen
IIK Institut für Interkulturelle Kommunikation e.V. www.iik.de
FHSS Universität Rijeka HR www.uniri.ffri.hr
Bios Life Long Learning Centre CY
TUKE Technische Universität Košice SK www.tuke.sk
Prof. Dr. Gerhard Wazel
Institut für Interkulturelle Kommunikation e. V.
Johann-Sebastian-Bach-Platz 7
91522 Ansbach
Telefon: +49 981 977161
Fax: +49 981 977162
Internet: www.iik.de